Potsdam – Hochspannungskabel sollen im Bereich des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin als Erdkabel verlegt werden. Das empfahl heute auf Antrag des Landes Brandenburg der Umweltausschuss des Bundesrats. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßt dieses Votum ausdrücklich.
Erdkabel in der Uckermark: Gute Lösung für Naturschutz und Energieversorgung
Umwelt
Mike Bischoff, stv. SPD-Fraktionsvorsitzender und Abgeordneter aus der Uckermark: "Die Freileitungen zerstören das Landschaftsbild und durchschneiden das für Naturschutz, aber auch Tourismus wichtige Schutzgebiet. Mit Erdkabel können wir das vermeiden." Bischoff hat bereits mehrfach über Anfragen für die Erdkabel geworben.
Dr. Jens Klocksin, Infrastruktur-Experte der SPD-Fraktion: "Infrastruktur muss auch den natürlichen Gegebenheiten angepasst werden. Deshalb ist das eine kluge Entscheidung für den Einklang von Naturschutz und Energieversorgung. Es ist auch ein gutes Beispiel für Innovation in Brandenburg. Jetzt müssen wir dafür kämpfen, dass wir dafür bei der entscheidenden Bundesrat-Abstimmung am 19. September eine Mehrheit bekommen."
Hintergrund ist das neue Energieleitungsausbaugesetz, über das der Umweltausschuss heute beriet. Der zügige Ausbau des Anteils erneuerbarer Energien, der verstärkte grenzüberschreitende Stromhandel und neue konventionelle Kraftwerke machen den raschen Bau neuer Höchstspannungsleitungen in Deutschland dringend erforderlich. Neue Trassen können jedoch erhebliche Konflikte zur Folge haben. Erdkabel können diese Konflikte vermeiden. In Deutschland gibt es bisher jedoch keine Rechtsgrundlage für den Bau von Höchstspannungsleitungen (380 KV) als Erdkabel. Dafür ist das neue Gesetz notwendig.
In dem heutigen Beschluss befürwortet der Umweltausschuss, dass die neu zu bauende Höchstspannungsleitung im Abschnitt Neuenhagen – Bertikow (Uckermark) in die bundesweite Liste der Pilotvorhaben für Erdkabel im Energieleitungsausbaugesetz aufgenommen wird. Bisher sind dafür nur vier Vorhaben – in Thüringen und Niedersachsen – vorgesehen.
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